Wiederentdeckt - Gerhard Nebel: "Zwischen den Fronten"

18.11.2010 - 20:00 Uhr

1942 wird der 37-jährige Schriftsteller und Studienrat Gerhard Nebel in den Krieg gezwungen. Als einfacher Soldat schlägt er sich durch, in einem Strafbataillon in Frankreich, als Übersetzer in Italien. Geistig kann er diesen "weltgeschichtlichen Unfug" nur überleben, indem er darüber Tagebuch führt. Sein dreibändiges Tagebuch von 1942 bis 1945 hat Nebel unmittelbar nach Kriegsende veröffentlicht. Der Zuspruch der Kritik damals war überwältigend: "Es gibt wenig in unseren Tagen, was diese Sprache an Schnellkraft, an knappem Sitz erreicht", bemerkte Erhart Kästner. "Eine ungewöhnliche Leistung", urteilte Karl Jaspers. Für seine Publikation hat Nebel den ersten Kulturpreis der Stadt Wuppertal erhalten (1950). Seitdem war dieses glänzend geschriebene Werk verschollen.

Der Wuppertaler Schriftsteller Michael Zeller (Foto), aktueller Träger des von der Heydt-Preises, hat das Tagebuch wiederentdeckt, auf einen Band gekürzt und mit einem umfangreichen Nachwort wieder an die Öffentlichkeit gegeben. Unter dem Titel "Zwischen den Fronten" ist es soeben im Berliner Siedler Verlag erschienen. "Ein an lateinischer Denkgenauigkeit geschärftes Deutsch und dabei sinnlich genug und wach für jeden Windhauch des Alltäglichen", so schreibt Zeller in seinem Nachwort zu dem Text. 

Bei der Buchvorstellung am 18. November in der Buchhandlung Thalia gibt der Entdecker und Herausgeber Zeller Einblick in das Schaffen Gerhard Nebels. Der Schauspieler Jörg Reimers liest Abschnitte aus dem Kriegstagebuch.
 
Eine Lesung in Kooperation mit der Buchhandlung Thalia in der Schlössersgasse, Wuppertal.


Weitere Informationen

Webseite von Michael Zeller

Webseite des Verlages




 
Ort: Thalia, Schlössersgasse 3, Wuppertal
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro